Ein Hausbooturlaub in Irland: Ein ruhiges Abenteuer auf dem Fluss Shannon
Unsere Le Boat Kapitäne Simone and Helmut aus Deutschland berichten über ihre Erfahrungen bei einem Hausbooturlaub auf dem Shannon. Lesen Sie weiter, um alles über das Abenteuer und persönliche Empfehlungen zu erfahren.
Planung unserer Hausbootferien in Irland
Nur wenige Tage noch bis zu den Pfingstferien. Eine Hausbootfahrt stand schon längere Zeit auf der Liste unserer Urlaubsträume. Inspiriert vom Bericht “Immer mit der Ruhe“ (Rubrik Reisen m12 vom 15./16. April 2023) von Kirsten Rick über die Hausbootfahrt auf dem Fluss Shannon durch Irlands herzliche Mitte, machten wir uns 10 Tage zuvor an die Planung unserer Reise. Zunächst verglichen wir einzelne Angebote verschiedener Gesellschaften, dann buchten wir das Beste bzw. ein „echtes“ Angebot von „Le Boat“. Einige Angaben mussten letztlich noch gemacht werden. Da zu dieser Zeit ein Hoch für Irland vorausgesagt wurde, wir also jeden Tag mit ca. 10-12 Stunden Sonne rechnen konnten, war uns nur wichtig (für mind. 2 Personen sind ja alle Boote ausgelegt), dass wir vor allem ein Außensteuer (an Deck) hatten.“Im Nachhinein würde ich auch auf ein 2. Ruder bei der Bootswahl achten.“ Nachdem der Rest der Reise organisiert war (2x einzelne Hotelübernachtungen, 2x verschiedene Zugfahrten (Hin: Dublin nach Carrick-on-Shannon, Rück: Portumna nach Dublin), 3 x Busfahrt, Parkplatz für 10 Tage Nähe des Flughafens), konnte es endlich losgehen.
Wir flogen von Memmingen nach Dublin, um von dort aus am nächsten Morgen in Dublin am nächsten Morgen mit einem kleinen Zug nach Carrick-on-Shannon (ca. 2 Stunden Fahrt) zu „bummeln“. Von Bahnhof aus, war es dann nur noch ein Katzensprung (ca. 1 km Fußweg) bis zur Abnahmestelle (Basis von Le Boat) „unseres Bootes“. An diesem kleinen idyllischen Hafen angekommen, gingen wir, nach einer 1,5 stündigen Einweisung durch den Guide John (in englisch), erst mal in ein nahegelegenes Geschäft um unser Proviant zu kaufen. Netterweise hatte die Geschäftsinhaberin uns die Einkäufe direkt ans Boot gebracht. Nachdem wir uns mit der Reiseroute für den ersten Abschnitt vertraut gemacht hatten, konnte das Abenteuer dann endlich am späten Nachmittag starten.
Start unserer Hausbootferien auf dem Fluss Shannon
Mit zunächst 5, dann 10km/h schlichen wir auf dem Shannon in Richtung Leitrim. Wir begegneten lediglich einem einzigen Boot. Rechts und links war(en) nur hohes saftiges grünes Gras, ein paar Kühe, Schwäne und einzelne Steinhäuser zu sehen. Nach knapp 1 Stunde legten wir das erste Mal direkt vor einer schmalen Brücke an und genossen bei einem Stück Pizza und etwas Rotwein an Deck des Bootes die Abendsonne. Am nächsten Tag ging es dann, nach einem Frühstück in der morgendlichen Sonne und einem kurzen Rundgang im kleinen Örtchen Leitrim, in Richtung See (Lough Key) weiter. Unterwegs lernten wir gleich zwei nette Pärchen aus Berlin kennen, die uns an der nächsten Anlegestelle unaufgefordert beim Festmachen unseres Bootes halfen. „Obwohl das sich gegenseitige Helfen beim Anlegen der Boote üblich ist, sollte es dennoch nicht als selbstverständlich angesehen werden.“
Zu Besuch in Boyle und am Lough Key
Gemeinsam verbrachten wir den Abend und den nächsten Morgen in Boyle. Am Lough Key gingen wir eine kleine Runde, um einen Teil des Sees herum. „Ein kleiner Rundgang ist hier zu empfehlen, denn dort kann man das von Pflanzen umgegebene große Schloss, von einem Ministrand aus, etwas besser betrachten.“ Es befindet sich in Mitten des Sees auf einer kleinen Insel.
In Boyle sollte man sich unbedingt die aus dem 6. Jahrhundert stammende Abtei und das Kingshouse (Museum) ansehen. Trotz Reparaturarbeiten im Museum an diesem Tag, durften wir uns die Räume, sogar unentgeltlich, ansehen. Bei einem Raum, der an diesem Tag neu eingerichtet wurde, waren wir sogar die ersten Besucher. Gegenüber lud im Anschluss ein nettes kleines Teehaus zum verweilen mit einer Tasse Tee und einem Stück Kuchen ein.
Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück in Richtung Carrick-on-Shannon, wo wir wegen einer kleinen Reparatur am Boot (wir hatten am ersten Abend eine kleine Kollision) an der Basis einen Zwischenstopp einlegen mussten. In so einem Fall hielten es die Irländer auch getreu dem Motto „Immer mit der Ruhe“ und riefen einem zu: Don’t Worry! Enjoy your day!
In Richtung Süden nach Roosky, Lanesborough und Athlone
Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Süden. Unsere nächsten Stationen waren dann Roosky, Lanesborough und Athlone. Erneut machten wir sehr nette Bekanntschaften, diesmal mit irischen Landsleuten, verbrachten eine tolle Zeit mit Ihnen (gemeinsamer Besuch in einem Pup, Grillabend, etc.) und gewannen weitere schöne Eindrücke von der Natur und der Tierwelt. „Wenn man u.a. morgens beim an Deck gehen von einer Familie mit 10 kleinen Küken und den Eltern am Boot besucht wird, ist das schon etwas besonderes.“
In Athlone ist es ein „Muss“, die Sean Bar, verbunden mit dem Genuss eines Guinness, aufzusuchen. Diese Bar wurde im Jahre 900 gegründet und ist damit wohl, laut Eintrag im Guinness Buch der Rekorde, die älteste Bar Irlands (an einer Tafel vor Ort so beschrieben). Neben dem Flair der Bar ist hier vielleicht einzigartig, dass es einen Gang durch die Bar gibt (von einer Straße geht man hinein, bei einer anderen kommt man wieder heraus).
Clonmacnoise: Eine bezaubernde Übernachtung
Unsere Fahrt setzten wir schließlich am frühen Abend fort. Wir konnten uns zwar Zeit lassen, da wir zuvor direkt nach der Schleuse anlegten (gelegentlich schlossen diese auch bereits um 18:00 Uhr) und somit an diesem Tag an keine Schleusenzeit mehr gebunden waren, wollten aber dennoch abends in Clonmacnoise ankommen (vorauss. Fahrtzeit 2 Std.). Wir fuhren also erneut mit der Abendsonne, immer in Ruhe in Richtung Süden weiter (schnell ging ja auch nicht) und legten schließlich gegen 20:00 Uhr an einer kleinen Stelle direkt mit Blick auf die Ruinenstätte „Clonmacnoise“ an. Wir waren fast alleine - mit uns gab es nur noch zwei weitere Boote. Der Ort war sehr mystisch und von absoluter Stille umgeben. Natürlich setzten wir noch einen Fuß an Land, um einen Blick auf die Ruinen zu erhaschen. Auch hier konnten wir durch die Abendsonne grandiose Bilder von der umliegenden Landschaft und den Ruinen von Clonmacnoise machen.
Am nächsten Morgen gingen wir zunächst in das „Museum“, wo wir uns einen 20-minütigen Film über die Geschichte von Clonmacnoise ansahen. In den Außen-anlagen schlossen wir uns dann einer Reisegruppe zu einer kurzen Führung an. Hierbei erfuhren wir u. a., dass Papst Johannes Paul II. in den siebziger Jahren (1979?) dort zu Besuch war und deshalb ca. 20.000 Menschen damals an diese Stätte pilgerten. Nachdem wir gefühlt nahezu jede Ruine, jeden Grabstein und den Turm aus verschiedenen Perspektiven fotografiert hatten, ging es wieder aufs Boot, um dann unseren letzten Abschnitt unserer Reise anzutreten.
Shannonbridge: Die Brücke und der Whiskey
In Shannonbridge, einem kleinen Örtchen, dessen Name sich wohl aus der langen Brücke mit den vielen Torbögen ergab, beabsichtigten wir neben der Einahme eines kleinen Snacks direkt an der besagten Brücke noch den Kauf von echtem irischen Whisky. Bei „seven churches“ wird dieser seit dem Jahre 1405 hergestellt und von dort aus auch direkt verkauft. Man kann diesen auch in der Bar nebenan „probieren“. Leider waren wir etwas zu früh dort. Der Verkauf öffnete erst um 17:00 Uhr, so dass wir hier nicht in den Genuss dieses Getränks kamen. Wir holten dies aber am letzten Tag in einem Pub in Dublin nach.
Das Ende unserer Fahrt
Da wir am nächsten Morgen, spätestens um 8:00 Uhr, unser Boot in Portumna abgeben mussten, machten wir uns bereits am Abend auf den Weg dorthin - eine letzte Schleuse galt es noch zu durchfahren. Gegen 18:00 Uhr kamen wir an. Das Wasser wurde ein letztes Mal in der Schleuse auf das Niveau des fortlaufenden Fluss Shannon gebracht. Wir waren dieses Mal ganz alleine in der Schleuse. Als sich die Schleuse schließlich öffnete, war das irgendwie auch ein besonderer Moment. Ungefähr 1 Stunde später waren wir dann in Portumna , der Abnahmestelle unseres Bootes angekommen.
Entgegen der anderen Anlegestellen, war dieser Platz nicht so schön, da einzlene Bootsbesitzer wohl ihren Müll am Ufer hinterließen. Vielleicht waren wir aber auch etwas betrübt, weil unsere Reise nun zu Ende war. Den Abend verbrachten wir überwiegend noch mit Packen unserer Koffer und dem Saubermachen des Bootes, da wir uns am nächsten Morgen zeitig zur nahliegenden Bushaltestelle Richtung Ballinasloe aufmachen mussten.
Als wir am nächsten Morgen bei der Bootsübergabe dem von Kerstin Rick interviewten Guide, Brian Kirwan, den Zeitungsbericht aus Deutschland zeigten, war dieser außer sich vor Freude. Er war bereits schon eine Woche zuvor von John, dem Guide aus Carrick-on-Shannon, darüber informiert worden. Obwohl wir nur noch ca. 10 Minuten Zeit bis zur Busabfahrt hatten (Brian fuhr uns dorthin), machten wir gemeinsam mit dem sehr sympathischen Brian Kirwan plus Zeitungsbericht ein paar Fotos, denn auch auch am Ende unserer wunderschönen abenteuerlichen Reise galt das Motto „Immer mit der Ruhe“.
Simone Bauert and Helmut Siber
Sind Sie bereit, den Fluss Shannon zu erkunden??
Kommen Sie in Irland an Bord und genießen Sie mystische Wasserwege und die Gastfreundschaft der Iren!